Teamcoaching

Teamcoaching setzt das Potential einer Gruppe frei, fördert die kollektive Intelligenz und das gemeinsame Lernen. Während Einzelcoaching für Individuen sehr effektiv sein kann, kommt die gleiche kraftvolle Energie auch größeren menschlichen Systemen zugute.

Peter Hawking definiert Teamcoaching wie folgt:

“Enabling a team to function at more than the sum of its parts, by clarifying its mission and improving its external and internal relationships. It is different, therefore, from coaching team leaders on how to lead their teams, or coaching individuals in a group setting.”

Im Teamcoaching ist neben der Auftragsklärung, die Rollenklärung von großer Bedeutung. Teamcoaches sind oft Coach, Moderator, Supervisor, Trainer und Beobachter in einer Person. Sich der jeweiligen Rolle bewusst zu sein und diese – insbesondere bei Rollenwechsel – dem Team transparent zu machen ist für den Erfolg von Teamcoachings entscheidend.

Ziele im Teamcoaching

Zu den wesentlichen Zielen im Teamcoaching gehören:

  • Lösen von Konflikten
  • Teamentwicklung
  • Veränderungsbegleitung
  • Förderung von Selbstorganisation
  • Reflexion und gemeinsames Lernen

Teamcoaching fördert Teamarbeit

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Arbeit unterschieden: Aufgabenarbeit und Teamarbeit. Aufgabenarbeit ist die technische Kernspezifikation der Arbeit und Teamarbeit ist die gemeinsame Vorgehensweise. In einem agilen und crossfunktionalen Team arbeiten mit Entwickler und Business-Experten Personen zusammen, die sich in der Aufgabenarbeit stark unterschieden. Der Schlüssel zum Erfolg eines solchen Teams liegt in der Ausbildung von sehr guten Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten.

Austausch, offene Kommunikation und Vertrauen dürfen nicht dem Zufall überlassen werden. Teamcoaching trägt dazu bei, ein unterstützendes Klima zu schaffen, in dem Kreativität und neue Ideen gedeihen.

Durch Teamcoaching lernen, echt zusammenzuarbeiten

Ein zentrales Ziel des Teamcoachings ist es, das Verständnis und die Wertschätzung der einzigartigen Stärken der handelnden Personen zu ermöglichen. Ob es sich um individuelle Stärken bei der Aufgabenarbeit oder um Soft Skills handelt, die sie in die Teamarbeit einbringen, Teamcoaching bietet einen idealen Rahmen, um das Bewusstsein füreinander zu schaffen. Mit mehr Wissen und Klarheit werden aus Teammitgliedern echte Teamplayer, die gemeinsam nach Erfolg streben.

Teams, die den Mehrwert jedes einzelnen Mitglieds verstehen, können nicht nur effizienter arbeiten, sondern sich auch gegenseitig darin unterstützen, ihre Stärken auszuspielen. Es geht zurück auf die gegenseitige Verbundenheit, die zwischen den Menschen wächst, und auf den gemeinsamen Zweck, der Personen dabei hilft, nicht nur Leistung zu bringen, sondern sich kontinuierlich weiter zu verbessern.

Wann profitiert ein Team von Teamcoaching?

  • Wenn eine neue Strategie erforderlich ist
  • Wenn ein Team in die Selbstorganisation geführt werden soll
  • Wenn Konflikte gelöst werden müssen
  • Wenn die Teameffizienz erhöht werden soll
  • Wenn Burnout und Stress die Produktivität hemmen
  • Wenn ein Team seine Leistungsziele und Fristen nicht erreichen kann
  • Wenn eine Stabilisierung aufgrund von organisationalen Veränderungen erforderlich ist
  • Wenn ein erfolgreiches Team die nächste Wachstumsstufe anstrebt
  • Wenn kulturelle Unterschiede den Arbeitsablauf behindern
  • Wenn die Entscheidungsfindung schwach und hinderlich ist
  • Wenn Vielfalt das Team blockiert, anstatt es voranzutreiben

Warum Teamcoaching immer mehr an Bedeutung gewinnt?

Mit zunehmender Komplexität der Unternehmensumwelt nimmt der Einfluss von Einzelpersonen in Unternehmen ab und der Einfluss von Teams steigt. Dies wiederum schafft eine ganze Reihe von Herausforderungen, da Teams in Organisationen danach streben, ihre Leistung in einem Kontext hoher Erwartungen, begrenzter Ressourcen und viel Druck zu maximieren.

Teamcoaching hilft einem Team, sich mit den strukturellen Problemen in Organisationen auseinanderzusetzen und kreative Wege zu finden, diese Herausforderungen zu lösen. Teamcoaching befasst sich mit der Gesamtwirkung des Teams in seiner Umgebung und ist sehr wirkungsvoll, da es alle der folgenden Faktoren einbezieht:

realitätsnah: basierend auf den realen Herausforderungen, die gelöst werden müssen

transformativ: führt nicht nur zu neuen Einsichten, sondern auch zu neuen Handlungen und Verhaltensweisen

relational: Es wird nicht nur darauf geachtet, dass sich einzelne Individuen verändern, sondern dass sich Beziehungen zwischen den handelnden Personen ändern

lösungsorientiert: verkrustete Annahmen, Denkweisen und Muster ansprechen und im Sinne des Teamziels hinterfragen

Leitfaden für erfolgreiches Teamcoaching

Einzel- und Teamcoachings sind keine einmaligen Ereignisse. Es handelt sich bei dem Teamcoaching vielmehr um einen Prozess.

Nachfolgend sollen 4 Schritte im Teamcoaching aufgeführt werden.

1.   Auftragsklärung

Für das Teamcoaching ist ein klar definiertes Ziel unabdingbar, damit es zielgerichtet durchgeführt und der Fortschritt gemessen werden kann. Darüber hinaus geht es um das Verständnis und Klärung der Interdependenzen rund um das Team. Welches Ziel verfolgt der Auftraggeber? Was sind die Ziele des Teams bzw. der Stakeholder? Stehen die verschiedenen Ziele im Konflikt? Wünscht das Team eine Begleitung durch einen Teamcoach?

2.   Untersuchung

In dieser Phase des Teamcoachings beginnt der Coach zu prüfen, warum das Team die Begleitung durch einen externen Coach braucht. Was steht dem Team im Weg, wie arbeiten sie zusammen, was sind ihre Stärken und Herausforderungen? Erste Beobachtungen werden dem Auftraggeber gespiegelt. Für Organisationen kann ein Teamcoaching eine interessante Perspektive auf Abläufe bzw. Dinge geben, die bisher als selbstverständlich angesehen, übersehen, ignoriert oder einfach akzeptiert wurden.

3.   Bindung zum Team aufbauen

In dieser Phase geht es darum, eine vertrauensvolle Bindung zum Team herzustellen. Gemeinsam mit allen Teammitgliedern soll eine kollektive Denkweise geschaffen werden. Darüber hinaus sollen Vereinbarungen über Verhaltensweisen getroffen werden. Es ist wichtig, den Teammitgliedern in dieser Phase zu verdeutlichen, dass es sich bei dem Teamcoaching um eine ergebnisoffene Zusammenarbeit mit einem neutralen Dritten in einem geschützten Raum handelt.

4.   Plan-Do-Check-Act (PDCA-Zyklus)

In dieser Phase findet das eigentliche Teamcoaching statt. Über den vereinbarten Zeitraum hinweg moderiert der Coach eine Reihe regelmäßiger Interventionen – Workshops, Umfragen, Diskussionsgruppen usw. – um Daten und jüngste Fortschritte zu überprüfen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und um die nächsten Schritte im Teamcoaching zu vereinbaren. Ein Großteil der Arbeit findet zwischen den Sitzungen statt, wenn die Teammitglieder die vereinbarten Schritte und Aktionen ausführen. Der Coach ist in der Regel dabei nicht anwesend.

Der PDCA-Zyklus wiederholt sich in Schleifen so lange bis das Coaching-Ziel erreicht ist. Dabei soll sichergestellt werden, dass a) die Interessen des Auftraggebers berücksichtigt bleiben, b) das Team Fortschritte macht, c) das Team dem Coach und Auftraggeber Feedback geben kann und d) es eine Möglichkeit gibt, das Engagement zu beenden, wenn keine Fortschritte erzielt werden. Es kann eine Reihe von Gründen geben, warum die Fortschritte des Teamcoachings langsamer als erwartet sind: Das Team möchte möglicherweise nicht gecoacht werden oder die angegebenen Ziele können durch andere Teile der Organisation gestört werden.