Gute Führung – was ist das und was macht sie aus?
Jedes Team, jede Organisation und jedes Unternehmen braucht Führung. Ohne Führung ist es schwierig, Strukturen aufzubauen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden oder Partnern einzuhalten. Auch die Führungskultur ist ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg von einzelnen Teams oder des gesamten Unternehmens. Sie beeinflusst die Motivation, Arbeitsbereitschaft und Stimmung in den einzelnen Teams. Für viele Menschen ist Führung jedoch nach wie vor ein sehr abstrakter Begriff. Wir möchten deshalb in diesem Artikel erklären, was Führung ist, warum sie so wichtig ist und vor allem die Frage beantworten: Was macht eine gute Führungskraft aus? Wir geben Ihnen Tipps zur guten Führung Ihrer Mitarbeiter:innen!
- Versuch einer Definition: Was bedeutet (gute) Führung?
- Warum ist Führung in einer Organisation so wichtig?
- Die Entwicklung im Führungsverhalten der letzten Jahrzehnte
- Die 5 wichtigsten Aufgaben von Führungskräften
- Führungskraft werden – diese Qualifikationen braucht es für gute Führung
- 5 Tools, die gute Führung erleichtern
- Moderne Führung im Bereich des agilen Arbeitens – so funktioniert Servant Leadership
- 9 praktische Tipps, wie gute Führung aussehen kann
- Fazit: Gute Führung kann man erlernen
Versuch einer Definition: Was bedeutet (gute) Führung?
Der Begriff Führung lässt sich nicht so einfach definieren, wie man vielleicht im ersten Moment meinen möchte. Laut Wirtschaftslexikon bedeutet Führung die „durch Interaktion vermittelte Ausrichtung des Handelns von Individuen und Gruppen auf die Verwirklichung vorgegebener Ziele“ – eine sehr abstrakte und wenig konkrete Definition. Dennoch bietet sie einen guten Anhaltspunkt, um herauszufinden, was gute Führung ist. Schauen wir uns diese Definition an, könnte man meinen, Führung wäre nur darauf ausgelegt, Unternehmens- oder Umsatzziele zu erreichen. Dass diese Vorstellung schon seit Jahren nicht mehr aktuell ist, sollte uns mittlerweile allen bewusst sein. Es gibt noch zahlreiche weitere Punkte, die durch gute Führung beeinflusst werden sollen. Natürlich ist das übergeordnete Ziel von Führung – wie die Definition des Wirtschaftslexikons richtig sagt – die Steigerung des unternehmerischen Erfolgs. Gleichzeitig gibt es jedoch zahlreiche kleinere Ziele, die Führung auf dem Weg zu mehr unternehmerischem Erfolg erreichen sollte. Dazu gehören zum Beispiel die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, ihre Motivation sowie der Aufbau von Strukturen, die zu unternehmerischem Erfolg führen können.
Um von guter Führung sprechen zu können, sind die Ziele ebendieser Führung jedoch nicht abstrakt, sondern sehr individuell. Allem voran geht es darum, Menschen zu verstehen und sie entsprechend ihrer Fähigkeiten und Vorstellungen zu fördern und zu fordern. Denn nur so sind Teammitglieder langfristig motiviert und sorgen für eine Steigerung des Unternehmenserfolgs. Gute Führung bedeutet also nicht nur, Arbeitsprozesse zu optimieren, sodass die größtmögliche Effizienz erreicht wird, sondern vielmehr auch die kontinuierliche Motivation und Entwicklung jeder:s einzelnen Mitarbeiters:in. Um eine gute Führungskraft zu werden, sind also nicht nur ausgezeichnete fachliche Kenntnisse nötig, sondern vor allem auch eine gute Menschenkenntnis und ausgezeichnete zwischenmenschliche Kompetenzen.
Warum ist Führung in einer Organisation so wichtig?
Es gibt zwei große und wichtige Gründe, aus denen Führung ein so wichtiger Faktor in jeder Organisation und in jedem Unternehmen ist: die Attraktivität des Arbeitgebers und die Motivation der Mitarbeitenden. Sicherlich haben Sie schon einmal die Aussage „Mitarbeiter:innen verlassen nicht das Unternehmen, sie verlassen Führungskräfte“ gehört. Diese Aussage ist eine der wichtigsten Erkenntnisse unserer Zeit. Schließlich ist es nicht das Unternehmen selbst, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich beeinflusst, ihnen Aufgaben und Strukturen gibt, sondern die unmittelbare Führungskraft. Die Führungskraft ist dafür verantwortlich, wie gut Arbeitsabläufe im Team funktionieren, wie die einzelnen Mitglieder untereinander agieren und ob sie alle die gleichen Ziele verfolgen und dazu an einem Strang ziehen. Sicher sind einige Faktoren auch von den Teammitgliedern abhängig, von ihrer Motivation und Einstellung – dennoch liegt es in der Verantwortung der Führungskraft, ein Team zu kreieren, das gemeinsame Ziele verfolgt. Je besser Führung in einem Team oder Unternehmen funktioniert, desto zufriedener und motivierter sind die Teams. Diese Motivation sorgt zum einen dafür, dass die Attraktivität des Arbeitgebers für zukünftige Bewerber gesteigert werden kann und zum anderen dafür, dass bessere Arbeitsergebnisse entstehen. Inzwischen wurde eine direkte Relation zwischen Motivation und Produktivität bzw. Erfolg von einzelnen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und ganzen Teams nachgewiesen: Je motivierter der:die Mitarbeiter:in, desto besser die Arbeitsergebnisse. Außerdem bleiben motivierte Arbeitnehmer:innen ihrem Arbeitgeber langfristig treu, ihre Wechselbereitschaft ist gering.
Gute Führung ist wichtig für Ihr Unternehmen?
Dann klicken Sie auf den Button und kontaktieren Sie uns noch heute.Die Entwicklung im Führungsverhalten der letzten Jahrzehnte
Mitarbeiterführung heute lässt sich nicht mehr mit der Führung aus dem letzten Jahrhundert vergleichen. Unsere gesamte Welt und insbesondere die Unternehmen sind in stetigem Wandel und müssen sich immer wieder neuen Gegebenheiten und Entwicklungen – vor allem technischer Natur – anpassen. Dass hiervon auch das Führungsverhalten betroffen ist, ist naheliegend. Wir geben einen kurzen Überblick darüber, wie das Führungsverhalten früher aussah und wie sie sich vom heutigen Führungsverhalten unterscheidet.
- Führung ab 1950
In der Mitte des 20. Jahrhunderts war Führung noch eher simpel. Den Computer gab es noch nicht, viele Mitarbeiter:innen führten eher einfache und vor allem handwerkliche Tätigkeiten aus. Diese Tätigkeiten und ihre Ergebnisse ließen sich problemlos kontrollieren, der Chef hatte mindestens die gleichen, eher bessere Kenntnisse als die Teammitglieder. Als Motivation für die Karriere reichte eine gute Bezahlung aus, intrinsische Motivation des Teams war überhaupt kein Thema. Der Führungsstil ließ sich in dieser Zeit oft als autoritär bezeichnen, Mikromanagement war der ganz normale Alltag. Diese Abläufe funktionierten, da es oft nur wenige Alternativen in Bezug auf ihre Karriere für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen gab, bei guter Leistung gab es zumal oft die Option, innerhalb des Unternehmens eine Führungsposition zu übernehmen.
- Führung in den 1980er und 1990er Jahren
Das erste Umdenken in Bezug auf Führung fand ab den späten 1980er oder den frühen 1990er Jahren statt. Die Erfindung der Computer und ihr Einsatz am Arbeitsplatz ermöglichten es, deutlich abstraktere und komplexere Tätigkeiten auszuführen. Immer mehr Prozesse konnten automatisiert werden, sodass die einfachen Arbeiten von Maschinen ausgeführt wurden. Gleichzeitig brauchte es jedoch Experten, die sich mit der Entwicklung und Bedienung dieser Maschinen auskannten. Durch die Automatisierung stieg auch die Anzahl der Aufgaben, wodurch es für den Chef nahezu unmöglich wurde, alle Arbeitsschritte der Angestellten zu überprüfen. Dementsprechend erhielten Mitarbeiter:innen mehr Verantwortung. Ihre Erfolge und nächsten Schritte in der Karriere wurden von Führungskräften anhand erreichter oder nicht erreichter Ziele gemessen, Belohnungen erfolgten oft durch materielle bzw. finanzielle Vorteile. So konnte auch die Motivation der Teams gesteigert werden. - Führung ab der Jahrtausendwende
Seit der Jahrtausendwende gibt es eine weitere bahnbrechende Veränderung: das Internet. Es hat nicht nur dafür gesorgt, dass Unternehmen immer komplexere Aufgaben lösen können, sondern auch dafür, dass sämtliche Informationen jederzeit zur Verfügung stehen und die Arbeit immer prozessorientierter erledigt werden kann. Zudem ist es durch zahlreiche abstrakte Lösungen immer weniger möglich, dass nur ein Mensch Wissen zu einem gesamten Themengebiet mitbringt. Vielmehr ist die Verantwortung der Mitarbeiter:innen deutlich gestiegen, oft sind Teammitglieder fachlich tiefer im Thema als die Führungskraft. Entsprechend gewandelt hat sich das Verständnis von Führung und die Aufgaben der Führungskräfte. Durch einen günstigen Arbeitsmarkt und ein neues Verständnis von Arbeit, das besonders die jüngeren Generationen, die Generation Y und Z, mitbringen, sind finanzielle Anreize nicht mehr ausreichend für die Motivation der Teams. Vielmehr geht es inzwischen um Zufriedenheit, eine gute Work-Life-Balance und einen Sinn in der Tätigkeit. Es ist an den Führungskräften, die Motivation aufrecht zu erhalten, um erfolgreiche Teams zu entwickeln. Dabei wird der Führungsstil immer funktionaler und indirekter. Es geht weniger darum, die Aufgaben einzelner Mitarbeiter:innen zu kontrollieren, sondern mehr darum, Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen, mit denen Teams erfolgreicher werden können.
Die 5 wichtigsten Aufgaben von Führungskräften
Funktionale oder indirekte Führung klingt im ersten Moment wieder nach einer abstrakten Definition von Mitarbeiterführung. Jetzt erfahren Sie, welche Aufgaben konkret hinter heutiger Führung stecken.
- Ziele und Visionen vermitteln: Wie wir bereits in unserer Definition von Personalführung erwähnt haben, brauchen Teams Ziele und Visionen, auf die sie gemeinsam hinarbeiten können. Es ist an den Führungskräften, diese Ziele gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu erarbeiten und kontinuierlich darauf hinzuarbeiten.
- Motivation fördern und halten: Je motivierter jedes einzelne Teammitglied ist, desto erfolgreicher arbeitet es und führt das Team zu mehr Erfolg. Um diese Motivation zu fördern sind Kommunikation, Feedback und eine gute Portion Menschenkenntnis nötig. Jede:r Mitarbeiter:in wird durch individuelle Faktoren motiviert – diese gilt es, zu entdecken und gezielt darauf einzugehen. Das können zum Beispiel finanzielle Anreize, Zeitausgleiche, Zuschüsse zur Altersvorsorge oder auch Weiterbildungsmaßnahmen sein.
- Halt und Struktur geben: Die heutige Arbeitswelt wirkt für viele Menschen schnell unstrukturiert. Die zahlreichen technischen Entwicklungen und abstrakten Aufgaben sorgen dafür, dass es in einigen Bereichen schnell an Struktur fehlt. Führungskräfte sollen dafür sorgen, dass diese Strukturen entstehen und funktionieren. Jedes Teammitglied sollte wissen, wofür er oder sie zuständig ist, welche Verantwortlichkeiten es gibt und welche Themen auch an Kollegen und Kolleginnen abgegeben werden können. Wer seinen Platz im Team kennt und damit zufrieden ist, arbeitet motivierter.
- Ein authentisches Vorbild darstellen: Diese Führungsaufgabe ist wohl die schwierigste für die meiste Führungskräfte. In der Mitarbeiterführung geht es nicht nur darum, Ziele und Strukturen für die Mitarbeitenden zu erstellen, sondern sich selbst auch an die definierten Werte zu halten. Dazu gehört, Entscheidungen im Sinne des Teams zu treffen und die Arbeitsweise und Kommunikation vorzuleben, die auch das Team anwenden soll. Schließlich gilt die Führungskraft auch als Vorbild.
- Kommunikation fördern: Kommunikation in Teams ist ein besonders wichtiger Faktor für den Erfolg ihrer Zusammenarbeit. Dazu gehören nicht nur regelmäßige Feedbackrunden mit dem gesamten Team und jedem:r einzelnen Mitarbeiter:in, sondern auch die Vermittlung im Falle von Konflikten. Die lassen sich in keinem Team vermeiden. Es ist jedoch an der Führungskraft, die Konflikte professionell zu lösen und beide Seiten wieder zusammenzubringen.
Führungskraft werden – diese Qualifikationen braucht es für gute Führung
Mittlerweile gibt es zahlreiche Studiengänge, die Studierende gezielt auf Führungsaufgaben in Unternehmen vorbereiten. Zudem gibt es in vielen Unternehmen Mentoring-Programme oder ein Programm für Nachwuchsführungskräfte, in denen sie auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden sollen. Immer wieder kommt es jedoch auch vor, dass fachlich ausgezeichnet qualifizierte Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen zur Führungskraft befördert werden. Diese Situation kann ohne entsprechende Schulung schnell zu Problemen führen – denn nicht jede Fachkraft ist auch eine gute Führungskraft. Oft fehlt es an kommunikativen Kompetenzen oder an organisatorischen Fähigkeiten. Schließlich ist der Job der Führungskräfte gänzlich unterschiedlich von dem der ausführenden Teammitglieder. Wir geben einen Überblick, welche Eigenschaften und Führungsfähigkeiten gute Führungskräfte mitbringen sollten.
Diese Eigenschaften sind wichtig für Führungskräfte
- authentisch
- konsequent
- kommunikationsstark
- konstruktiv
- fokussiert
- vertrauensvoll
- wertschätzend
- sorgfältig
- systemisch denkend
Diese Führungsfähigkeiten benötigen Führungskräfte
- strategisches Denken
- Ziele definieren und kommunizieren
- Veränderungen anstoßen und begleiten
- Netzwerke auf- und ausbauen
- Priorisieren und Entscheidungen treffen
- Menschenkenntnis
- Konflikte managen und lösen
- Führung auf Distanz
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Auch, wenn es keine allgemeingültige Anleitung für die Mitarbeiterführung gibt – Führungskräfte können sich an zahlreichen Erfahrungswerten orientieren, sich mit anderen Führungskräften und Mitarbeitenden austauschen, um herauszufinden, wie genau ihr Team am besten motiviert werden kann. Hier gilt klar der Grundsatz: Communication is key. Um den richtigen Führungsstil zu finden und in der Mitarbeiterführung erfolgreich zu werden, gibt es einige Tools, mit denen Führungskräfte sich entwickeln und verbessern können.
Tool #1: Mitarbeitergespräche
Eines der wichtigsten Instrumente in der Mitarbeiterführung, wenn nicht sogar das wichtigste, ist Kommunikation. Kommunikation gegenüber dem Team, Aufgabenverteilung, Feedback- und Entwicklungsgespräche sind ein wichtiger Grundpfeiler für den Erfolg einer Führungskraft. Besonders wichtig sind dabei regelmäßige Mitarbeitergespräche. Dabei kann es sich um eine kurze Feedbackrunde nach Abschluss eines Projektteiles handeln, aber auch um das ausführliche Gespräch in Bezug auf die Ziele und Entwicklungen jedes Mitarbeitenden. Führungskräfte sollten wissen, welche Ziele ihre Mitarbeiter:innen verfolgen und was sie tun, um diese Ziele zu erreichen. Herausfinden sollten Führungskräfte das in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen. Gleichzeitig dienen solche Gespräche dazu, in ruhiger Atmosphäre Feedback geben zu können.
Tool #2: Konfliktmanagement
Konfliktmanagement ist eine der wichtigsten Aufgaben von Führungskräften. Überall, wo verschiedene Menschen zusammenkommen, entstehen Konflikte. Das ist ganz normal und oft auch förderlich für die Produktivität und Motivation. Es gilt jedoch, professionell mit bestehenden und entstehenden Konflikten umzugehen. An dieser Stelle kommen Führungskräfte ins Spiel. Immer wieder kommt es vor, dass Mitarbeitende unterschiedlicher Meinung sind und deshalb im Fortschritt ihres Projekts eingeschränkt werden. Aber auch zwischen Mitarbeitenden und Kund:innen kann es zu Konflikten kommen, die es zu lösen gilt. Dabei kann die Führungskraft als neutraler Mediator auftreten oder in komplexen Fällen mit einem externen Coach zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass jede Partei etwas aus einem Konflikt lernen kann – jede Konfliktlösung gilt also auch der persönlichen Weiterentwicklung.
Tool #3: Mitarbeiterentwicklung & Teamentwicklung
Sowohl jede:r einzelne Mitarbeitende als auch das gesamte Team soll sich mit der Zeit weiterentwickeln – betreut von Führungskräften. Aufgabe ist es demnach, Maßnahmen zur Mitarbeiter- und Teamentwicklung als Tool in der Mitarbeiterführung einzusetzen. Darunter fällt konkret die Erarbeitung von beruflichen Zielen mit einzelnen Teammitgliedern und die Unterstützung beim Erreichen dieser Ziele durch gezielte Förderung im Sinne von Fort- oder Weiterbildungen oder Coachings. Gleichzeitig sollten auch ganze Teams sich regelmäßig reflektieren: Was läuft bei uns bereits gut, was noch nicht? Was können wir tun, um uns weiter zu verbessern? Möglich ist das durch Gesprächsrunden oder auch extern betreute Workshops, die regelmäßig, zum Beispiel einmal pro Jahr, stattfinden.
Tool #4: Selbstmanagement
Ein weiteres wichtiges Tool für Führungskräfte ist professionelles Selbstmanagement. Wer sich selbst gut organisiert, sich Ziele steckt und darauf hinarbeitet, sie zu erreichen, kann diese Strukturen auch auf das Team übertragen. Zum Themenbereich des Selbstmanagements oder der Selbstorganisation gehören vor allem Aufgaben wie die Strukturierung von Arbeitsweisen und die Erstellung von Strukturen und Abläufen. Konkret bedeutet das zum Beispiel die Arbeit mit einem Organisationsprogramm, auf das das gesamte Team zugreifen kann, anstatt jeden Mitarbeitenden mit klassischen To-Do-Listen auf Papier arbeiten zu lassen. So kann die Produktivität und die Motivation der Teammitglieder nach und nach gesteigert werden.
Tool #5: Kommunikationstraining
Kommunikation ist die Hauptaufgabe, wenn es um gute Führung geht. Gerade unerfahrene Führungskräfte tun sich an dieser Stelle häufig etwas schwer. Wie viele Informationen brauchen die Mitarbeitenden wirklich, wann gebe ich ihnen zu viele Details, die sie gar nicht benötigen? Auf welche Art sollen Probleme, aber auch Lob kommuniziert werden? Diese Sorgen sind nur allzu verständlich – schließlich kommt es nicht nur darauf an, was die Führungskraft sagt, sondern vor allem auch darauf, wie sie es sagt. Richtige Kommunikation ist jedoch etwas, was lediglich etwas Übung benötigt. Es gibt zahlreiche Kommunikationstrainings, die speziell für Führungskräfte entwickelt wurden. Solche Trainings gibt es außerdem auch für gesamte Teams – so kann jedes Teammitglied lernen, auf professioneller Ebene richtig zu kommunizieren.
9 praktische Tipps, wie gute Führung aussehen kann
In Ergänzung zu den theoretischen Inhalten rund um das Thema gute Führung möchten wir Ihnen zum Schluss noch einige Tipps mit an die Hand geben, wie Sie ganz konkret gute Führung umsetzen können.
Seien Sie ein Coach für Ihre Mitarbeiter:innen
Sie sind als Führungskraft nicht nur dazu da, das Management des Teams zu übernehmen. Neben Organisation von Projekten, Meetings oder Feedbackgesprächen gibt es besonders auf der zwischenmenschlichen Ebene einige Aufgaben – sehen Sie sich selbst als Coach für Ihr Team. Ihr Ziel als Coach ist es, jedes einzelne Teammitglied zu Bestleistungen zu motivieren – und dabei nicht ihre Zufriedenheit aus den Augen zu verlieren. Nehmen Sie sich der Probleme, Sorgen und Erfolge Ihrer Mitarbeitenden an, geben Sie Unterstützung und bieten Sie Hilfestellung an und suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Team nach Zielen und Lösungen für Probleme.
Schaffen Sie Vertrauen im Team
Gute Teamarbeit ist stark von der Arbeitsatmosphäre und der zwischenmenschlichen Situation im Team abhängig. Verstehen die Teammitglieder sich untereinander gut und wissen, dass sie sich auf ihre Kolleg:innen verlassen können, fühlen sie sich sicher und weniger gestresst. Gibt es offene Konflikte oder Unstimmigkeiten zwischen Teammitgliedern, kann das nicht nur die Arbeitsatmosphäre, sondern auch die Produktivität des Teams beeinflussen. Umso wichtiger ist es, Vertrauen im Team zu schaffen. Schweißen Sie Ihr Team zusammen und sorgen Sie für eine Atmosphäre, in der niemand Angst davor hat, sich zu äußern, Ideen einzubringen oder Kritik einzuwerfen.
Vermeiden Sie Mikromanagement
Eine der größten Herausforderungen für viele Führungskräfte ist das Vermeiden von Mikromanagement – viele Führungskräfte haben das durchaus verständliche Bedürfnis, über alle Schritte ihrer Mitarbeitenden informiert zu sein und zu allen Arbeitsschritten Feedback geben zu können. Schließlich sind Sie ja auch die Führungskraft. Dennoch müssen Sie nicht jedem einzelnen Mitarbeitenden sagen, was er oder sie konkret zu tun hat. Lassen Sie Raum zur freien Entwicklung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, sorgen Sie dafür, dass Ihr Team zu Selbstdenkern wird und statten Sie es dafür mit den benötigten Kenntnissen und Tools aus.
Hören Sie zu und kommunizieren Sie professionell
Wir können es nicht oft genug betonen: Kommunikation ist ein besonders wichtiger Faktor in Bezug auf gute Führung. Arbeiten Sie transparent, kommunizieren Sie offen mit Ihrem Team und geben Sie Feedback. Hören Sie Ihrem Team außerdem zu – lernen Sie, wichtige Informationen mitzunehmen und seien Sie zuverlässig, wenn Sie von jemandem um Hilfe gebeten werden. So bauen Sie nicht nur Vertrauen auf, sondern führen Ihr Team auch zu besseren Leistungen. Ein weiterer wichtiger Tipp: Nehmen Sie Kritik an. Auch Sie sind nur ein Mensch und können Fehler machen – genauso wie Ihr Team.
Entwickeln Sie Visionen und Ziele
Die Entwicklung konkreter Ziele gehört ebenfalls zu Ihren Aufgaben als Führungskraft. Setzen Sie sich mit Ihrem Team zusammen und erarbeiten Sie die Ziele, die Sie erreichen möchten, mögliche Wege dorthin und konkrete Werte und Arbeitsweisen, an denen Sie sich dabei orientieren möchten. Sinnvoll ist das zum Beispiel zu Beginn eines Projekts mit agilen Methoden wie bspw. Design Thinking oder Business Canvas.
Lernen Sie Selbstmanagement
In erster Linie müssen Sie sich selbst managen können, um ein Team managen zu können. Organisieren und strukturieren Sie sich in Ihrer Arbeit. Probieren Sie unterschiedliche Arbeitsmethoden aus und finden Sie die, die am besten zu Ihrer Arbeitsweise passen. Das können umfangreiche To-Do-Listen, Kalender oder Produktivitätsmethoden wie die Pomodoro-Technik sein. Sind Sie selbst organisiert und strukturiert, können Sie zum einen die nötigen Tools an Ihre Mitarbeiter:innen weitergeben und zum anderen als gutes Vorbild vorangehen.
Lernen Sie, zu entscheiden
Als Führungskraft kommen Sie nicht darum herum, auch einmal unbequeme Entscheidungen zu treffen – oder überhaupt Entscheidungen zu treffen. Manchmal gibt es nicht den einen, richtigen Weg – dennoch muss eine Entscheidung getroffen werden, welcher Weg gegangen werden soll. Diese Entscheidung ist in der Regel Aufgabe der Führungskraft. Lernen Sie, die Lage zu analysieren und anhand fundierter Kenntnisse eine Entscheidung zu treffen.
Bleiben Sie fit in Ihrem Fachgebiet
Auch, wenn Ihre hauptsächlichen Aufgaben jetzt im Bereich der Mitarbeiterführung liegen – verlieren Sie Ihr ursprüngliches Fachgebiet nicht aus den Augen. Nur so können Sie nach wie vor beurteilen, wie gut die Arbeit Ihres Teams ist, wo es Verbesserungspotenzial gibt und in welchen Bereichen es bereits gut läuft. Außerdem müssen Sie fit in der Kundenkommunikation sein – auch hier kommt es gut an, wenn Sie sich mit den grundlegenden fachlichen Themen auskennen und auf einem möglichst aktuellen Stand sind.
Unterstützen Sie die Entwicklung Ihrer Teammitglieder
Teamentwicklung und Personalentwicklung sind zwei Themen, die auf der To-Do-Liste jeder Führungskraft stehen sollten. Durch gemeinsame Unternehmungen wie After-Work-Events, Ausflüge zur Laser Tag Arena oder zu anderen Sportevents stärken Sie den Teamgeist und die Bindung unter den Mitarbeitenden. Gerade, wenn jemand Neues ins Team kommt, lohnen sich diese Maßnahmen. Zusätzlich sollte jede:r einzelne Mitarbeiter:in die Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung erhalten, um berufliche Ziele zu erreichen.
Fazit: Gute Führung kann man erlernen
Gute Führung ist nach wie vor ein abstraktes Thema – das wird sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Jedes Unternehmen, jedes Team und jede:r Mitarbeiter:in ist anders. Entsprechend muss sich auch die Mitarbeiterführung anpassen. Dennoch gibt es einige Grundlagen, an denen sich alle Führungskräfte orientieren können und sollten. So ist es möglich, gute Führungsfähigkeiten zu lernen und Teams so zu leiten, dass sie dem Unternehmen nicht nur zu mehr Erfolg verhelfen, sondern dabei auch zufrieden sind und einen Sinn in ihrer Aufgabe sehen. Denn darum geht es in der modernen Arbeitswelt immer mehr: Die Arbeit, mit der man so viel Zeit seines Lebens verbringt, soll einen Sinn haben.
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