Gute Führung – was ist das und was macht sie aus?

Gute Führung

Jedes Team, jede Organisation und jedes Unternehmen braucht Führung. Ohne Führung ist es schwierig, Strukturen aufzubauen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden oder Partnern einzuhalten. Auch die Führungskultur ist ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg von einzelnen Teams oder des gesamten Unternehmens. Sie beeinflusst die Motivation, Arbeitsbereitschaft und Stimmung in den einzelnen Teams. Für viele Menschen ist Führung jedoch nach wie vor ein sehr abstrakter Begriff. Wir möchten deshalb in diesem Artikel erklären, was Führung ist, warum sie so wichtig ist und vor allem die Frage beantworten: Was macht eine gute Führungskraft aus? Wir geben Ihnen Tipps zur guten Führung Ihrer Mitarbeiter:innen!

  • Versuch einer Definition: Was bedeutet (gute) Führung?
  • Warum ist Führung in einer Organisation so wichtig?
  • Die Entwicklung im Führungsverhalten der letzten Jahrzehnte
  • Die 5 wichtigsten Aufgaben von Führungskräften
  • Führungskraft werden – diese Qualifikationen braucht es für gute Führung
  • 5 Tools, die gute Führung erleichtern
  • Moderne Führung im Bereich des agilen Arbeitens – so funktioniert Servant Leadership
  • 9 praktische Tipps, wie gute Führung aussehen kann
  • Fazit: Gute Führung kann man erlernen
Was bedeutet (gute) Führung

Versuch einer Definition: Was bedeutet (gute) Führung?

Der Begriff Führung lässt sich nicht so einfach definieren, wie man vielleicht im ersten Moment meinen möchte. Laut Wirtschaftslexikon bedeutet Führung die „durch Interaktion vermittelte Ausrichtung des Handelns von Individuen und Gruppen auf die Verwirklichung vorgegebener Ziele“ – eine sehr abstrakte und wenig konkrete Definition. Dennoch bietet sie einen guten Anhaltspunkt, um herauszufinden, was gute Führung ist. Schauen wir uns diese Definition an, könnte man meinen, Führung wäre nur darauf ausgelegt, Unternehmens- oder Umsatzziele zu erreichen. Dass diese Vorstellung schon seit Jahren nicht mehr aktuell ist, sollte uns mittlerweile allen bewusst sein. Es gibt noch zahlreiche weitere Punkte, die durch gute Führung beeinflusst werden sollen. Natürlich ist das übergeordnete Ziel von Führung – wie die Definition des Wirtschaftslexikons richtig sagt – die Steigerung des unternehmerischen Erfolgs. Gleichzeitig gibt es jedoch zahlreiche kleinere Ziele, die Führung auf dem Weg zu mehr unternehmerischem Erfolg erreichen sollte. Dazu gehören zum Beispiel die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, ihre Motivation sowie der Aufbau von Strukturen, die zu unternehmerischem Erfolg führen können.

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Warum ist Führung in einer Organisation so wichtig?

Es gibt zwei große und wichtige Gründe, aus denen Führung ein so wichtiger Faktor in jeder Organisation und in jedem Unternehmen ist: die Attraktivität des Arbeitgebers und die Motivation der Mitarbeitenden. Sicherlich haben Sie schon einmal die Aussage „Mitarbeiter:innen verlassen nicht das Unternehmen, sie verlassen Führungskräfte“ gehört. Diese Aussage ist eine der wichtigsten Erkenntnisse unserer Zeit. Schließlich ist es nicht das Unternehmen selbst, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich beeinflusst, ihnen Aufgaben und Strukturen gibt, sondern die unmittelbare Führungskraft. Die Führungskraft ist dafür verantwortlich, wie gut Arbeitsabläufe im Team funktionieren, wie die einzelnen Mitglieder untereinander agieren und ob sie alle die gleichen Ziele verfolgen und dazu an einem Strang ziehen. Sicher sind einige Faktoren auch von den Teammitgliedern abhängig, von ihrer Motivation und Einstellung – dennoch liegt es in der Verantwortung der Führungskraft, ein Team zu kreieren, das gemeinsame Ziele verfolgt. Je besser Führung in einem Team oder Unternehmen funktioniert, desto zufriedener und motivierter sind die Teams. Diese Motivation sorgt zum einen dafür, dass die Attraktivität des Arbeitgebers für zukünftige Bewerber gesteigert werden kann und zum anderen dafür, dass bessere Arbeitsergebnisse entstehen. Inzwischen wurde eine direkte Relation zwischen Motivation und Produktivität bzw. Erfolg von einzelnen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und ganzen Teams nachgewiesen: Je motivierter der:die Mitarbeiter:in, desto besser die Arbeitsergebnisse. Außerdem bleiben motivierte Arbeitnehmer:innen ihrem Arbeitgeber langfristig treu, ihre Wechselbereitschaft ist gering.

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Die Entwicklung im Führungsverhalten der letzten Jahrzehnte

Mitarbeiterführung heute lässt sich nicht mehr mit der Führung aus dem letzten Jahrhundert vergleichen. Unsere gesamte Welt und insbesondere die Unternehmen sind in stetigem Wandel und müssen sich immer wieder neuen Gegebenheiten und Entwicklungen – vor allem technischer Natur – anpassen. Dass hiervon auch das Führungsverhalten betroffen ist, ist naheliegend. Wir geben einen kurzen Überblick darüber, wie das Führungsverhalten früher aussah und wie sie sich vom heutigen Führungsverhalten unterscheidet. 

  • Führung ab 1950
    In der Mitte des 20. Jahrhunderts war Führung noch eher simpel. Den Computer gab es noch nicht, viele Mitarbeiter:innen führten eher einfache und vor allem handwerkliche Tätigkeiten aus. Diese Tätigkeiten und ihre Ergebnisse ließen sich problemlos kontrollieren, der Chef hatte mindestens die gleichen, eher bessere Kenntnisse als die Teammitglieder. Als Motivation für die Karriere reichte eine gute Bezahlung aus, intrinsische Motivation des Teams war überhaupt kein Thema. Der Führungsstil ließ sich in dieser Zeit oft als autoritär bezeichnen, Mikromanagement war der ganz normale Alltag. Diese Abläufe funktionierten, da es oft nur wenige Alternativen in Bezug auf ihre Karriere für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen gab, bei guter Leistung gab es zumal oft die Option, innerhalb des Unternehmens eine Führungsposition zu übernehmen.
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Aufgaben von Führungskräften

Die 5 wichtigsten Aufgaben von Führungskräften

Funktionale oder indirekte Führung klingt im ersten Moment wieder nach einer abstrakten Definition von Mitarbeiterführung. Jetzt erfahren Sie, welche Aufgaben konkret hinter heutiger Führung stecken. 

  • Ziele und Visionen vermitteln: Wie wir bereits in unserer Definition von Personalführung erwähnt haben, brauchen Teams Ziele und Visionen, auf die sie gemeinsam hinarbeiten können. Es ist an den Führungskräften, diese Ziele gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu erarbeiten und kontinuierlich darauf hinzuarbeiten.
  • Motivation fördern und halten: Je motivierter jedes einzelne Teammitglied ist, desto erfolgreicher arbeitet es und führt das Team zu mehr Erfolg. Um diese Motivation zu fördern sind Kommunikation, Feedback und eine gute Portion Menschenkenntnis nötig. Jede:r Mitarbeiter:in wird durch individuelle Faktoren motiviert – diese gilt es, zu entdecken und gezielt darauf einzugehen. Das können zum Beispiel finanzielle Anreize, Zeitausgleiche, Zuschüsse zur Altersvorsorge oder auch Weiterbildungsmaßnahmen sein.
  • Halt und Struktur geben: Die heutige Arbeitswelt wirkt für viele Menschen schnell unstrukturiert. Die zahlreichen technischen Entwicklungen und abstrakten Aufgaben sorgen dafür, dass es in einigen Bereichen schnell an Struktur fehlt. Führungskräfte sollen dafür sorgen, dass diese Strukturen entstehen und funktionieren. Jedes Teammitglied sollte wissen, wofür er oder sie zuständig ist, welche Verantwortlichkeiten es gibt und welche Themen auch an Kollegen und Kolleginnen abgegeben werden können. Wer seinen Platz im Team kennt und damit zufrieden ist, arbeitet motivierter.
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Führungskraft werden

Führungskraft werden – diese Qualifikationen braucht es für gute Führung

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studiengänge, die Studierende gezielt auf Führungsaufgaben in Unternehmen vorbereiten. Zudem gibt es in vielen Unternehmen Mentoring-Programme oder ein Programm für Nachwuchsführungskräfte, in denen sie auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden sollen. Immer wieder kommt es jedoch auch vor, dass fachlich ausgezeichnet qualifizierte Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen zur Führungskraft befördert werden. Diese Situation kann ohne entsprechende Schulung schnell zu Problemen führen – denn nicht jede Fachkraft ist auch eine gute Führungskraft. Oft fehlt es an kommunikativen Kompetenzen oder an organisatorischen Fähigkeiten. Schließlich ist der Job der Führungskräfte gänzlich unterschiedlich von dem der ausführenden Teammitglieder. Wir geben einen Überblick, welche Eigenschaften und Führungsfähigkeiten gute Führungskräfte mitbringen sollten.

Diese Eigenschaften sind wichtig für Führungskräfte

  • authentisch
  • konsequent
  • kommunikationsstark
  • konstruktiv
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5 Tools, die gute Führung erleichtern

Auch, wenn es keine allgemeingültige Anleitung für die Mitarbeiterführung gibt – Führungskräfte können sich an zahlreichen Erfahrungswerten orientieren, sich mit anderen Führungskräften und Mitarbeitenden austauschen, um herauszufinden, wie genau ihr Team am besten motiviert werden kann. Hier gilt klar der Grundsatz: Communication is key. Um den richtigen Führungsstil zu finden und in der Mitarbeiterführung erfolgreich zu werden, gibt es einige Tools, mit denen Führungskräfte sich entwickeln und verbessern können.

Tool #1: Mitarbeitergespräche

Eines der wichtigsten Instrumente in der Mitarbeiterführung, wenn nicht sogar das wichtigste, ist Kommunikation. Kommunikation gegenüber dem Team, Aufgabenverteilung, Feedback- und Entwicklungsgespräche sind ein wichtiger Grundpfeiler für den Erfolg einer Führungskraft. Besonders wichtig sind dabei regelmäßige Mitarbeitergespräche. Dabei kann es sich um eine kurze Feedbackrunde nach Abschluss eines Projektteiles handeln, aber auch um das ausführliche Gespräch in Bezug auf die Ziele und Entwicklungen jedes Mitarbeitenden. Führungskräfte sollten wissen, welche Ziele ihre Mitarbeiter:innen verfolgen und was sie tun, um diese Ziele zu erreichen. Herausfinden sollten Führungskräfte das in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen. Gleichzeitig dienen solche Gespräche dazu, in ruhiger Atmosphäre Feedback geben zu können.

Tool #2: Konfliktmanagement

Konfliktmanagement ist eine der wichtigsten Aufgaben von Führungskräften. Überall, wo verschiedene Menschen zusammenkommen, entstehen Konflikte. Das ist ganz normal und oft auch förderlich für die Produktivität und Motivation. Es gilt jedoch, professionell mit bestehenden und entstehenden Konflikten umzugehen. An dieser Stelle kommen Führungskräfte ins Spiel. Immer wieder kommt es vor, dass Mitarbeitende unterschiedlicher Meinung sind und deshalb im Fortschritt ihres Projekts eingeschränkt werden. Aber auch zwischen Mitarbeitenden und Kund:innen kann es zu Konflikten kommen, die es zu lösen gilt. Dabei kann die Führungskraft als neutraler Mediator auftreten oder in komplexen Fällen mit einem externen Coach zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass jede Partei etwas aus einem Konflikt lernen kann – jede Konfliktlösung gilt also auch der persönlichen Weiterentwicklung.

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Führung aussehen kann

9 praktische Tipps, wie gute Führung aussehen kann 

In Ergänzung zu den theoretischen Inhalten rund um das Thema gute Führung möchten wir Ihnen zum Schluss noch einige Tipps mit an die Hand geben, wie Sie ganz konkret gute Führung umsetzen können.

Seien Sie ein Coach für Ihre Mitarbeiter:innen

Sie sind als Führungskraft nicht nur dazu da, das Management des Teams zu übernehmen. Neben Organisation von Projekten, Meetings oder Feedbackgesprächen gibt es besonders auf der zwischenmenschlichen Ebene einige Aufgaben – sehen Sie sich selbst als Coach für Ihr Team. Ihr Ziel als Coach ist es, jedes einzelne Teammitglied zu Bestleistungen zu motivieren – und dabei nicht ihre Zufriedenheit aus den Augen zu verlieren. Nehmen Sie sich der Probleme, Sorgen und Erfolge Ihrer Mitarbeitenden an, geben Sie Unterstützung und bieten Sie Hilfestellung an und suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Team nach Zielen und Lösungen für Probleme.

Schaffen Sie Vertrauen im Team

Gute Teamarbeit ist stark von der Arbeitsatmosphäre und der zwischenmenschlichen Situation im Team abhängig. Verstehen die Teammitglieder sich untereinander gut und wissen, dass sie sich auf ihre Kolleg:innen verlassen können, fühlen sie sich sicher und weniger gestresst. Gibt es offene Konflikte oder Unstimmigkeiten zwischen Teammitgliedern, kann das nicht nur die Arbeitsatmosphäre, sondern auch die Produktivität des Teams beeinflussen. Umso wichtiger ist es, Vertrauen im Team zu schaffen. Schweißen Sie Ihr Team zusammen und sorgen Sie für eine Atmosphäre, in der niemand Angst davor hat, sich zu äußern, Ideen einzubringen oder Kritik einzuwerfen.

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Gute Führung kann

Fazit: Gute Führung kann man erlernen

Gute Führung ist nach wie vor ein abstraktes Thema – das wird sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Jedes Unternehmen, jedes Team und jede:r Mitarbeiter:in ist anders. Entsprechend muss sich auch die Mitarbeiterführung anpassen. Dennoch gibt es einige Grundlagen, an denen sich alle Führungskräfte orientieren können und sollten. So ist es möglich, gute Führungsfähigkeiten zu lernen und Teams so zu leiten, dass sie dem Unternehmen nicht nur zu mehr Erfolg verhelfen, sondern dabei auch zufrieden sind und einen Sinn in ihrer Aufgabe sehen. Denn darum geht es in der modernen Arbeitswelt immer mehr: Die Arbeit, mit der man so viel Zeit seines Lebens verbringt, soll einen Sinn haben.